Die Hauptursache für die Schimmelbildung ist nicht so sehr die Luftfeuchtigkeit, sondern die Feuchtigkeit auf der Oberfläche des Materials, auf dem sich der Schimmel ablagert.
Wenn die Luftfeuchtigkeit einige Tage lang bei 80 % gehalten wird, entwickeln die Schimmelsporen Pilze und breiten sich aus.
Die Sporenreserven reichen zunächst aus, um den jungen Pilz eine Zeit lang zu erhalten. Allerdings muss er schnell neue Nahrungsquellen entdecken.
Da der Pilz nicht in der Lage ist, die in seinem Wachstumsmedium vorhandenen Nährstoffe direkt in die Zellen aufzunehmen, scheidet er dagegen Verdauungsenzyme aus, die das Substrat, auf dem er wächst, auflösen und nach Möglichkeit in assimilierbare Elemente umwandeln.
Doch schon ein wenig Schmutz von einer nicht essbaren Oberfläche, wie z. B. Hausstaub oder Nikotin oder Teer von Zigaretten, reicht diesen Pilzmyzelen aus, um ihren grundlegenden Nährstoffbedarf zu decken.
Einige Pilzarten werden durch extrem alkalische Baumaterialien wie Rohbeton, Zementmörtel, Anhydrit (wasserfreies Calciumsulfat) oder Kalk eingeschränkt.
Schimmelpilze gedeihen in einer feuchten Umgebung, und wenn die Luftfeuchtigkeit unter 65 % liegt (auf Materialoberflächen), trocknet der Schimmel aus und tötet ihn.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie zerstört werden: Selbst wenn der Pilz tot ist, überleben seine Sporen.
Das Überleben des Schimmels ist bis zur Rückkehr der nächsten feuchten Periode gesichert, er kann schwierige Zeiten überstehen.
Pilze verändern sich, um sich an ihre Umwelt anzupassen
Schimmelpilze bestehen aus vielen verschiedenen Arten von Pilzen.
Ein Bad kann zum Beispiel Arten enthalten, die bei hoher Luftfeuchtigkeit gedeihen, aber im Laufe eines Tages erhebliche Feuchtigkeitsschwankungen verkraften.
Wenn sich die Bedingungen ändern, ändert sich auch die Zusammensetzung der Pilzarten.
Typische Standorte
Um auf das Beispiel der Kondenswasserbildung auf der aus dem Kühlschrank entnommenen Dose oder Flasche mit Mineralwasser oder Bier zurückzukommen: Es liegt auf der Hand, dass die anfälligsten Stellen für Schimmelbildung diejenigen sind, die kalte Wände und einen hohen Feuchtigkeitsgrad aufweisen.
Die Innenseiten der Außenwände des Gebäudes sind häufig von Pilzen befallen. Das Badezimmer und die Küche sind die am meisten beschädigten Räume.
Auch Schlafzimmer sind nicht davor gefeit, da sie oft kälter sind und während der Nacht durch die Atmung und das Schwitzen der Bewohner erhebliche und kontinuierliche Feuchtigkeit abgegeben wird.
Wohnungen im Erdgeschoss sind oft anfälliger als Wohnungen in den oberen Stockwerken, da sie auch anfälliger für aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Boden sind.
Schimmel breitet sich eher in den westlichen und nordwestlichen Teilen des Hauses aus, die kühler und dem Regen stärker ausgesetzt sind.
Schimmelpilze wachsen oder sterben - alles eine Frage der Feuchtigkeit